Rot, Schwarz, Blau, Orange – hä? Was genau bedeuten eigentlich die Farben der Skipisten? Und nach welchen Kriterien werden die Pisten in die Schwierigkeitsgrade unterteilt? Wir decken alle Geheimnisse auf, damit du deine Pistenwahl wie ein Profi treffen kannst. Schluss also mit zu steilen Pisten, bei denen du dich nur quälst. Hier erfährst du, wie du die perfekte Abfahrt für dein Können findest.
Doch nicht nur die Pistenfarben spielen eine entscheidende Rolle im Skisport. Lawinen sind eine ernsthafte Gefahr in alpinen Regionen. Das Verständnis der Lawinenstufen ist unerlässlich, um sicher durch die verschneiten Berge zu carven.
In diesem Blogbeitrag erklären wir dir nicht nur die Pistenfarben, sondern werfen auch einen Blick auf die Lawinenwarnstufen – so bist du optimal auf jedes Winterabenteuer vorbereitet.
Wann ist eine Skipiste blau, rot oder schwarz?
Grundsätzlich steht die Farbe einer Skipiste für den Schwierigkeitsgrad. Der Schwierigkeitsgrad einer Piste wird anhand des Gefälles bestimmt. Dabei muss aber nicht die ganze Piste dieses Gefälle aufweisen – nur die steilsten Teile. Die Nummern, die zusätzlich auf den farbigen Schildern bei der Piste angegeben sind, sorgen für Orientierung in größeren Skigebieten. Diese Nummern sind auch im Pistenplan angegeben – so weiß man immer genau, wo man sich befindet und wie man auf schnellsten Weg wieder zurück zum Auto kommt.
Blaue bzw. Grüne Pisten
Grüne Pisten findest du vorwiegend in Frankreich bzw. Nordamerika und Kanada. Im deutschsprachigen Raum entsprechen sie den blauen Pisten. Blaue Pisten sind die einfachsten und weisen ein Gefälle von 6 bis 25 Prozent auf. Aufgrund der geringen Neigung sind sie vor allem für Anfänger geeignet. Blaue Pisten sind aber nicht immer zwingend langweilig – flache Hänge mit geringem Gefälle eignen sich besonders gut zum Carven und Ausprobieren von verschiedensten Skitechniken.
- Aber Achtung: In der USA sind blaue Pisten steiler und haben ein Gefälle von 25 bis 40 %.
Rote Pisten
Rote Tafeln markieren in den Alpen Skipisten mittlerer Schwierigkeit. Das Gefälle dieser Skipisten liegt zwischen 25 und 40 % Steigung. Auf roten Pisten findest du steilere Abschnitte, auf denen du deine Technik verfeinert und das Tempo erhöhen kannst – ohne dabei gleich an deine Grenzen zu stoßen. Für Anfänger kann eine rote Piste eventuell überfordernd wirken, ambitionierte Skifahrer nutzen sie besonders gerne zum Carven.
Schwarze Pisten
Die schwarzen Pisten sind das Terrain der wahren Ski-Abenteuer. Wenn du nach einer Herausforderung suchst, dann sind schwarze Hänge genau dein Revier. Hier treffen steile Abfahrten auf anspruchsvolle Geländeformationen. Nur geübte Skifahrer, die ihre Technik gut beherrschen, wagen sich auf diese Strecken. Mit einem Gefälle von über 40 % fordern schwarze Pisten nicht nur die körperliche Ausdauer, sondern auch die mentale Stärke. Die steilen Gefälle erfordern präzise Schwünge und schnelle Reaktionen.
Bei den hohen Geschwindigkeiten und steilen Abfahrten auf schwarzen Pisten, ist es unerlässlich deinen Kopf vor möglichen Stürzen zu schützen. Ein Helm ist daher unerlässlich. Protektoren am Rücken schützen die Wirbelsäule bei Stürzen im anspruchsvollen Gelände und sind im Falle eines Sturzes Gold wert! Air-Bag-Rucksäcke sind vor allem bei unpräparierten Pisten wertvoll – im Falle einer Lawine hält er den Körper auf der Oberfläche des Schnees.
Double Black Diamond – die steilsten Skipisten der Alpen
Die in den USA als Double Black Diamond bezeichneten schwarzen Pisten sind die Gipfel der Herausforderung im Skisport. Auf diesen Pisten warten extrem steile Gefälle, unvorhersehbare Geldreformen und extreme Bedingungen auf dich. Aufgrund der extremen Neigung der Pisten, ist es für Pistenfahrzeuge unmöglich, diese Pisten zu präparieren.
Die bekanntesten und steilsten Pisten in den Alpen sind Gamsleiten 2 oder die Schweizer Wand. Gamsleiten 2 in Obertauern ist mit einem Gefälle von bis zu 100 % in den steilsten Abschnitten nur für die besten der besten reserviert. Wer hier einmal fällt, hat Schwierigkeiten, wieder auf die Füße zu kommen. Die Schweizer Wand in Les Portes du Soleil ist sogar noch extremer. Mit riesigen Schneehaufen und einer Steigung von über 100 % ist diese schwarze Piste die ultimative Herausforderung für geübte Skifahrer.
Lawinenwarnstufen und ihre Bedeutung
Diese Pisten sind unpräpariert und bei Lawinengefahr gesperrt. Auf den Double Black Diamond Pisten ist also nicht nur die richtige Technik, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Berggelände und Lawinenwarnstufen sowie die richtige Lawinen-Ausrüstung entscheidend.
Um die Lawinenwarnstufen besser zu verstehen, müssen wir zunächst einige Fachbegriffe erklären.
- Ein mäßig steiles Gelände sind Hänge mit einer Neigung von weniger als 30°.
- Steilhänge weisen ein Gefälle von über 30° auf, ab einem Gefälle von 40° spricht man von extremen Steilgelände. Zum besseren Verständnis: 40° Neigung entsprechen einem Gefälle von rund 85 %.
- Eine geringe Zusatzbelastung stellt ein einzelner Skifahrer, der leicht schwingend und ohne Sturz den Hang meistert. Auch Gruppen, die einen Abstand von über 10 m Einhalten, stellen nur eine geringe Belastung für den Steilhang dar.
- Eine hohe Zusatzbelastung sind zwei oder mehr Skifahrer ohne Entlastungsabstand.
WICHTIG: Es gibt keine Lawinenwarnstufe, bei der absolut keine Lawinengefahr besteht. Daher sollte man nie auf Lawinen-Ausrüstung verzichten!
Gefahrenstufe | Schneedeckenstabilität | Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit | Auswirkungen für Skitouristen |
---|---|---|---|
1 - gering | Allgemein gut verfestigt und stabil | Allgemein nur bei großer Zusatzbelastung an extremen Steilhängen. | Allgemein sichere Tourenverhältnisse |
2 - mäßig | Allgemein gut, an einigen Steilhängen mäßig verfestigt | Bei großer Zusatzbelastung vor allem an Steilhängen. Spontanauslösung nicht zu erwarten. | Mehrheitlich günstige Verhältnisse. Vorsichtige Routenwahl, vor allem an Steilhängen der angegeben Ausrichtung und Höhenlage. |
3 - erheblich | An vielen Steilhängen schwach bis mäßig verfestigt | Bei geringer Zusatzbelastung vor allem an Steilhängen. Fallweise Spontanauslösung möglich. | Teilweise ungünstige Verhältnisse. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. Steilhänge in der angegebenen Ausrichtung und Höhenlage möglichst meiden. |
4 - groß | An den meisten Steilhängen schwach verfestigt | Bei geringer Zusatzbelastung an vielen Steilhängen. Spontanauslösungen zu erwarten. | Ungünstige Verhältnisse. Viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. Beschränkung auf mäßig steiles Gelände / Lawinenauslaufbereiche beachten. |
5 - sehr groß | Allgemein schwach verfestigt und instabil | Spontan sind zahlreiche Lawinen auch in mäßig steilem Gelände zu erwarten. | Skitouren im Allgemeinen nicht möglich. |
Ob schnelles Carving oder abenteuerliche Skitouren - Franziska ist seit Jahren wintersportbegeistert und in der kalten Jahreszeit nur auf und neben der Piste anzutreffen – oder danach beim Après-Ski. Seit einiger Zeit schreibt sie nun für XSPO rund um ihr liebstes Hobby – das Skifahren und die dafür nötige Ausrüstung.